Das Schlenkerla in Bamberg ist keine Brauerei, es ist eine Institution. Jeder Bamberger und eigentlich auch sonst jeder, der schon einmal Bier getrunken hat, kennt das Schlenkerla. Und selbst in hintersten Winkel Asiens findet man in der Regel ein paar Flaschen des berühmt-berüchtigten Rauchbiers im Regal. Das Schlenkerla ist Kult und das nicht ohne Grund.
Flüssige Tradition
Die erste urkundliche Erwähnung findet das Schlenkerla unter dem Namen Eberlein Breu im Jahr 1387. Schon damals wurde am Oberen Stephansberg gebraut und nur einige Jahre später auch in der Dominikanerstraße ausgeschenkt. 1866 übernimmt das erste Mitglied der Familien Graser und Trum die Brauerei. Das Schlenkerla ist noch heute im Familienbesitz, Matthias Trum ist der ehrwürdige Nachfahre einer ganzen Reihe von Trums und Grasers, die allesamt Bräu vom Schlenkerla waren. In der traditionsreichen Brauerei wird heute noch so gebraut wie früher. Will heißen, dass das zum Brauen benötigte Malz noch immer über Buchholzfeuern getrocknet wird. Früher war dieses Verfahren Gang und Gäbe, weil es noch keine anderen Möglichkeiten gab, die gekeimte Gerste schnell und schimmelfrei zu trocknen. Heutzutage wird das in der Regel mit kohle- und ölbetriebenen Wärmetauschern erledigt. Der spezielle, charakteristische Geschmack des Rauchbiers entsteht aber gerade durch den Einsatz von Buchenholzfeuer. Der Rauch zieht beim Darren in die Malzkörner ein und vereint sich mit ihnen zu einem Geschmackslieferanten der besonderen Art. Das Schlenkerla ist eine der letzten Brauereien, die überhaupt noch über Buchenholz darren und wird das wohl auch so bleiben. Chef Matthias Trum weiß, was sein Bier ausmacht und hält an den alten Rezepturen und Methoden fest.
Schlenkerla – ein Lebensgefühl
Um den Hype ums Bamberger Rauchbier zu verstehen, muss man wissen, wie es in der Wirtsstube der alteingesessenen Brauerei so zugeht. Schon bevor man das Lokal betritt, begegnen einem zahllose Genießer des dunklen Bieres. Vor dem Schlenkerla findet sich bei jedem Wetter und zu gefühlt jeder Uhrzeit eine Märzen-trinkende Menschentraube. Hier wird getrunken, gequatscht und getratscht. Es gilt sehen und gesehen werden: Bambergs High Society gibt sich hier mit Touristen und Studenten die Klinke in die Hand. Weiter geht es in der sogenannten Schwemme, dem Innenhof des Schlenkerlas. Auch hier findet man für gewöhnlich eine Menschenansammlung. Vor dem Ausschankfenster stehen Leute an, am Tisch sitzen die alten Herren über ihrem Bier und zwischendrin stehen und ratschen andere. In den urgemütlichen Stuben geht es da beschaulicher zu, auch wenn die Kellnerinnen ordentlich Schwung in die Bude bringen. Wer hier eine Limo bestellt, wird schon mal krumm angeschaut und wenn sonntags viel los ist, dann spürt man den fränkischen Charme der Damen ganz besonders.
Das Schlenkerla ist einfach ein Gesamtkunstwerk mit urfränkischem Geschmack.
Heller-Bräu Trum GmbH
Dominikanerstraße 6
96049 Bamberg
Deutschland