Japan ist ein Inselstaat in Asiens Osten und das Sehnsuchtsziel vieler. Wir sehnen uns nach der Geradlinigkeit und der Einfachheit, der Ästhetik, die sich durch alle Bereiche des Lebens zieht, nach meisterhaft zubereitetem Köstlichkeiten, nach spektakulären Kirschblütenfesten, prunkvollen Tempeln und harmonisch angelegten Gärten. Dass auch feines Craftbier aus dem Land der aufgehenden Sonne kommen kann, beweist die traditionelle Brauerei Kiuchi aus der Präfektur Ibaraki.
Bevor Kiuchi jedoch zur Bierbrauerei wurde, stellte das Unternehmen den in Japan überaus beliebten Sake und Shōchū her. Sake wird wie Bier gebraut, die Basis dafür ist allerdings nicht Getreide sondern Reis und der Alkoholgehalt ist mit etwa 15 bis 20 Prozent deutlich höher als der des herkömmlichen Gerstensaftes. Shōchū bringt mit 25 bis 43 Prozent Alkoholgehalt sogar noch mehr auf den Tisch. Dieses mit Schimmelpilzen fermentierte Getränk wird aus Reis, Gerste, Zuckerrohr und anderen stärkehaltigen Rohstoffen hergestellt. Für mehr als 150 Jahre sollten diese beiden Produkte das Steckenpferd der Brauerei sein, bis ihnen eine Gesetzesänderung auch das Brauen von Bier erlaubte. Zuvor durften nur vier große Brauereien Bier produzieren, ab 1994 war es auch kleineren Unternehmen gestattet. Weil sich der Betrieb auf Sake und Shōchū spezialisiert hatte, war der Umschwung auf Bier kein Kinderspiel. Das Team hatte keinerlei Erfahrung mit dem Brauen und musste sich zunächst umgehend informieren und ganz neu ausstatten. Ihre Brauanlage fanden sie schließlich in Kanada: Der Hersteller von Brausystemen machte ihnen nach einigen Verhandlungen ein Angebot, das deutlich unter dem Preis japanischer Firmen lag und verschiffte die Gerätschaften per Container nach Japan. Es sollte insgesamt 18 Monate des Aufbauens, Experimentierens und Ausprobierens dauern, bis das allererste Bier das Licht der Welt erblickte. Das HITACHINO NEST BEER war geboren und die Erfolgsgeschichte konnte beginnen.
Ein Jahr nach Eröffnung der Brauerei flatterte die erste Auszeichnung ins Haus: Beim ersten internationalen Bierwettbewerb Japans wurde das Amber Ale der Kiuchi Brewery mit Gold dekoriert. Zahlreiche nationale und internationale Konkurrenzen folgten und die Brauerei stellte fest, dass sie durchaus wettbewerbsfähig ist. Mit diesem Wissen begann das Unternehmen, Biere in die Welt zu exportieren und den internationalen Biermarkt zu erobern. Bis heute verfolgt die Brauerei diese Mission. Bevor die Eule übrigens zum Maskottchen von Kiuchi wurde, waren sowohl der in Japan überaus beliebte Speisefisch Seeteufel und der Storch im Gespräch. Nachdem allerdings die ersten Skizzen der niedlichen Eule entworfen wurden, verliebte sich das Team kollektiv und ernannte den großäugigen Vogel zu ihrem Wappentier.
