Seit einiger Zeit nun schon sind belgische Biere nicht mehr aus den Regalen gut sortierter Getränkehändler wegzudenken. Bereits vor dem Vormarsch des Craftbieres hat sich Belgien zum beliebten Exportland für Bierspezialitäten gemausert. Bei Brauereien wie der ehemaligen Klosterbrauerei Leffe ist das auch kein Wunder!
Allheilmittel Bier
Die Ursprünge der Brauerei Leffe gehen auf das Jahr 1240 zurück, als die Mönche der Abtei Notre-Dame de Leffe aus gesundheitlichen Gründen beschlossen, Bier zu brauen. Das Kloster war aufgrund seiner Lage stets eine beliebte Anlaufstelle für Pilger. Besucher waren den Mönchen zwar immer Willkommen, bedeuteten in Zeiten von Pest und Cholera aber auch ein nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko für die Abtei und deren Besucher. Bier diente den Menschen als stärkender Trunk und war zugleich ein sicheres Lebensmittel, da das Wasser im Brauprozess abgekocht wurde. Im Wasser enthaltene Keime wurden zuverlässig abgetötet und man konnte bedenkenlos trinken, ohne sich in eh schon geschwächtem Zustand auch noch Krankheiten einzufangen. Die Pest war irgendwann durchgestanden, doch das gute Bier von Leffe wurde weiterhin gerne getrunken. Als die Liebe zum Bier aber irgendwann Überhand nahm und die Gemeindemitglieder der umliegenden Ortschaften sonntags lieber ein Bier als das Gebetbuch öffneten, musste der Abt ein Machtwort sprechen und die Ordnung wiederherstellen. Irrungen und Wirrungen in der Politik führten dazu, dass das Kloster geschlossen und erst 1929 von Abt Nys und Albert Lootvoet wieder eröffnet wurde. Die alten Rezepturen der Mönche wurden glücklicherweise sorgfältig verwahrt und konnten bei Wiedereröffnung für Biere wie das Leffe Blonde erneut verwendet werden.
Tradition verpflichtet
Auch nach den Schrecken der Französischen Revolution ging es bei der Brauerei Leffe nicht ruhig und geruhsam zu. Zahlreiche Wechsel in der Führungsetage sorgten nonstop für Spannung und Wirbel. Nichtsdestotrotz hielten und halten die Brauer stolz an den jahrhundertealten Traditionen und Rezepturen fest. Noch immer zählt das Leffe zu de handwerklich gebrauten Traditionsbieren, für die Belgien so bekannt ist. Auch wenn nicht mehr jede Flasche tatsächlich in Belgien gebraut wird, so kann man sich dennoch der hervorragenden Qualität und des guten Geschmacks der Leffe Biere sicher sein. Mit Bieren wie dem Brune oder ihrem Winterbier entspricht Leffe nicht immer dem Reinheitsgebot, aber das ist ja schon lange nicht mehr das einzige Alleinstellungsmerkmal, wenn es um gutes Bier geht.
Leffe – Brautradition seit 1240!