In Deutschland ist der Begriff Lehe nicht gänzlich unbekannt. Dennoch verbirgt sich dahinter weder der Stadtteil einer norddeutschen Küstenstadt, noch ein Fluss im nördlichen Teil Deutschlands - Vielmehr geht es um Bier - handwerklich gebrautes Spezialbier aus Estland.
Die Ursprünge des Lehe’schen Brauhandwerks begannen in den eigenen vier Wänden des Ehepaars Tali. Braumeister Tarmo Tali gab seinen Job bei einem Kommunikationsunternehmen auf, um sein Hobby zum Beruf zu machen. Ehefrau Gristel musste anfangs, wenn auch nicht ganz freiwillig, als Versuchskaninchen herhalten. Die verschiedenen Braustile und der Charme des Craft Beers eroberten sie im Sturm und überzeugten Gristel davon, ebenfalls ins Business einzusteigen. Was mit Löwenzahnwein begann, entwickelte sich schnell zum absoluten Renner in der Craft Beer Welt: Die Nachfrage nach Bier aus dem Hause Lehe stieg derart rasant, dass die Flaschen zeitweise direkt am Abfüllband schon vergriffen waren.
Eine Kooperation mit besonderem Endergebnis ist die Lehe Brewery mit der Bamberger Brauerei St. ERHARD® eingegangen. Mit vereinten Kräften und raffinierten Ideen haben die beiden Craft Beer Pioniere ihr Meisterwerk Endspiel gezaubert, welches beim Meininger Craft Beer Award mit Gold prämiert wurde: Einen Barleywine, der überrascht. Zunächst fallen die süßen Noten samtigen Karamells und kandierter Früchte auf. Eine angenehme Spritzigkeit und Frische unterstreicht die Aromen auf elegante Art und verhindert, dass sie zu schwer daherkommen. Dem Namen Endspiel entsprechend spielt jede Zutat des Bieres wie die einzelnen Figuren auf einem Schachbrett eine Rolle und formt die spezielle Note.
Als Quereinsteiger im Bierbusiness ist die Lehe Brewery extrem experimentierfreudig. Sie setzt sich über alle Grenzen der Vorstellungskraft traditioneller Biertrinker hinweg und geht Wagnisse ein. Ein gutes Beispiel für die Freude am Experiment ist das Carrot Cake Ale aus dem Jahr 2017. Was unter Anhängern des Reinheitsgebotes sicherlich für entsetztes Kopfschütteln gesorgt hat, entpuppt sich als würzig-leichtes Ale mit überraschendem Karottenkuchenaroma. Aber auch Chili oder Erdbeeren sind hier schon in den Kessel gewandert. Die Lehe Brewery interpretiert die klassische Biertradition auf verspielte Art und Weise und hat Estland und die internationale Craft Beer Szene im Sturm erobert. Wer dem Bier mit besonderer Geschmacksnote einmal eine Chance geben möchte, der wagt sich an das Lehe Hetk mit Kirschgeschmack oder ans Bier mit dem lyrischen Namen Lehe RIGHT AWAY, I KNOW YOU ARE WONDERFUL. Frei nach dem Motto „Jeder liebt Erdbeeren“ haben die Talis tief in die Obstkiste gegriffen und ein überraschend klassisches Pils mit umwerfender Erdbeernote im Abgang geschaffen. Ein Sommernachtstraum.
