Lindenbräu

Die Linde ist ein Baum, der fast überall auf der Welt wächst. In unseren Breitengraden hatte sie neben der Nutzung als Holzlieferant, Bienenweide und Teekraut auch noch eine besondere Bedeutung. Die Germanen und Slawen hielten die Linde für heilig und schrieben ihr weibliche Attribute zu. Bis heute kann man die Bedeutung der Pflanze im ländlichen Raum sehen: viele Ortschaften in Deutschland haben eine Dorflinde, die im Zentrum steht und Schauplatz für Festivitäten ist. Früher wurde unter den Linden Gericht gehalten, heute ist sie ein beliebter Baum für Alleen oder Parks und Namensgeberin für Städte, Straßen und Brauereien. Das Lindenbräu, das wir Euch an diese Stelle vorstellen wollen, stammt aus dem unterfränkischen Gräfendorf, in dem sich zahlreiche Linden befinden. 

Familiensache

Bevor die Brauerei ihre Tore öffnete, gab es in Gräfenberg ein Kommunbrauhaus. Die brauberechtigten Bürger:innen der Gemeinde durften die im Jahr 1628 errichtete Brauerei dazu nutzen, um Bier für den eigenen Bedarf zu brauen. Ein/e Braumeister:in stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite und half dabei, Hopfen, Hefe, Malz und Wasser in einen schmackhaften Sud zu verwandeln. Die Lagerung fand dann im eigenen Keller statt. Bis ins frühe 20. Jahrhundert wurde diese Tradition gepflegt, ab 1932 kam das Bier für die Gemeinde dann aus der Brauerei von Fritz Brehmer. Seine Brauerei und die einige Jahre später errichtete Tennenmälzerei sind bis heute in Benutzung. Der Gasthof gehörte seiner Familie schon seit dem Jahr 1900 und tut es noch immer: Irene Brehmer-Stockum und Ralf Stockum stehen an der Spitze der Brauerei und repräsentieren die dritte Generation ihrer Familie. Im Laufe der Jahre wurden zahllose Modernisierungen durchgeführt, doch der Gasthof hat sich seinen urigen Charme und die ländliche Gemütlichkeit erhalten. Bei deftiger Küche und knackendem Feuer im Kachelofen kann man hier feinstes hausgemachten Essen genießen und dazu ein frisch gezapftes Bier trinken. 

Aus der Region, mit der Region und für die Region

Neben der Gastfreundlichkeit liegt der Familie Brehmer-Stockum die Leidenschaft fürs Bier und ihre Heimat am Herzen. Ihre Braustücke verbinden diese traditionellen Werte: In einem transparenten Prozess werden regionale Rohstoffe mittels klassischer Rezepturen zu bodenständigen Braustücken in herausragender Qualität verarbeitet. Bei der Wahl von Hopfen und Malz verlässt sich die Brauerei auf ihr Netzwerk an lokalen Landwirt:innen und auch im Sudhaus und in der Gaststube finden sich Menschen aus der näheren Umgebung, die fair bezahlt werden. Ein Teil des Malzes wird in der brauereieigenen Mälzerei hergestellt. Das Bier wird mit großer Hingabe zubereitet und reift in Ruhe zu seiner vollen Pracht heran. 

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