Der Ruhrpott ist im Kommen! Lange Zeit galt das Ruhrgebiet aufgrund des Kohlebergbaus und der Lagerstätten für Steinkohle als hässlichste Ecke Deutschlands. Obwohl die Region die am dichtesten besiedelte des Landes ist, wollte dort niemand gerne hin. Und schon gar nicht in den Urlaub! Mittlerweile arbeitet der Pott daran, seine schönen Seiten nach außen zu tragen und den Leuten aus dem Rest Deutschlands zu zeigen, was er zu bieten hat. Unter anderem zum Beispiel Craftbier!
Für mehr Bierkultur im Westen setzt sich die junge Craftbrauerei Mücke ein. Michael Kesseböhmer und Dennis Pfahl kommen aus Essen und wollen die ehemals reiche Biertradition ihrer Heimat wieder aufleben lassen. Unter dem Label Mücke Craft Beer brauen sie alte Klassiker mit neuem Anstrich. Der Name ihrer Brauerei ist ans Revier angelehnt: Bis vor nicht allzu langer Zeit wurde die abgebaute Kohle nicht von Maschinen sondern von kräftigen Grubenpferden transportiert. Die Tiere arbeiteten bis etwa zur Mitte des letzten Jahrhunderts unter Tage und schafften das schwarze Gold von A nach B. Das letzte Pferd auf der Zeche Zollverein hieß Mücke — ein Name, der Dennis im Gedächtnis blieb. Als es an die Benennung ihrer Marke ging, wollten Michael und Dennis etwas regionales und da kam ihnen Mücke in den Kopf. Der schöne Kontrast zwischen der schieren Kraft des Pferdes und der federleichten Eleganz des Insekts gefiel ihnen, Hammer, Eisen und ein Kranz aus Hopfendolden rundeten das Logo ab und besiegelten den Namen. Das Ruhrgebiet liegt den beiden am Herzen, deshalb wollen sie die Kunde von gutem Craftbier dort verbreiten und mit ebendiesem für einen besseren Ruf ihres Zuhauses eintreten.
Dennis und Michael sind keine gelernten Braumeister, sondern einfach begeisterte Biertrinker. Bei einem gemeinsamen Bierchen ist ihnen die Idee zum Brauen gekommen und sie haben sich kurzerhand mit einer kleinen Brauanlage für daheim ausgestattet und losgelegt. Der Übergang zwischen Hobby- und Nebenerwerbsbrauer war dann fließend: Mit wachsender Erfahrung wurden die Sude immer besser und ihr Bier sprach sich herum. Die Trinkhalle in Bochum war der erste Ort, an dem er ihr Bier zu kaufen gab. Seither brauen die Beiden ihre Kreationen in Liebhardts Privatbrauerei bei ihrem Freund Frank. Der unterstützt sie nicht nur mit seinen Räumlichkeiten, er gibt den beiden Neulingen auch wertvolle Tipps und teilt seine Erfahrung mit ihnen. Das Bier, das in dieser Gemeinschaft entsteht, erlaubt Euch einen Einblick in den Ruhrpott von heute und verbindet Moderne und Tradition geschmackvoll miteinander.