Der Hipster unter den Craftbier Brauern ist eindeutig Benedikt von BlechBrut: Mit Cap aufm Kopp, trendigen Etikettendesigns und stilecht in der Dose ist BlechBrut on fleek. Die Bamberger Gypsy Brewery braute ihr Bier von Anfang an in den heiligen Hallen der angestammten Brauerei Camba in Gundelfinden. Nichtsdestotrotz hebt sich BlechBrut recht deutlich von dem ab, was die Leihbrauerei produziert. Allein das Wagnis, Bier wieder in Dosen zu verkaufen ist ein Alleinstellungsmerkmal in Zeiten, wo Dosen eher für Billigbier als für Hochgenuss stehen. Dieser Reputation entgegenwirkend punktet Blechbrut mit minimalistischen Etiketten, kreativen Namen und ausgezeichneten Bieren.
Schlicht, easy und angesagt.
Blech.Brut hat es sich auf die Fahnen geschrieben, neuen Schwung in die verstaubte Biertradition zu bringen. Im jahrhundertealten Brau-Business braucht es junge Gesichter, um Bier ins neue Jahrtausend und in die Köpfe (oder Mägen) neuer Bierkonsumenten zu transportieren. Benedikt hat den Ehrgeiz, den Horizont der fränkischen Biertrinker zu sprengen, ihnen einen Blick über den Tellerrand hinaus zu gewähren und ihre Wahrnehmung von Bier zu erweitern. Kurzum, er will mit BlechBrut die fränkische und internationale Bierszene auf elegante, künstlerische Art aufmischen und dem Schlenkerla-Trinker eine angesagte Alternative bieten.
Benedikt Steger, der Kopf und Körper hinter dem Label Blechbrut entschied sich nach einigen Schnuppersemestern in verschiedenen Studiengängen und einem Einblick in den Ernst des Lebens des Broterwerbs dazu, seinen Spaß am Bier amtlich zu machen. In Mönchsambach erlernte er das Handwerk des Brauers und Mälzers. In Berlin, London und Paris schnupperte der fertige Brauer Großstadtluft und eignete sich alles an, was ein zukünftiger Avantgardist in der Bierszene braucht. Er knüpfte gute Kontakte und lernte Brauer kennen, die bereits Rang und Namen hatten. So stieß er auch auf Enzo Frauenschuh von der Brauerei Camba, der ihm und seinem Projekt später ein Zuhause geben sollte. Steger plant, in Zukunft mit Künstlern und Illustratoren zusammenzuarbeiten, um seinem Konzept, der Art Brut, gewissermaßen der spontanen, rohen Kunst von Laien, gerecht zu werden.
