In der Bierszene ist Weihenstephan einer der bekanntesten Orte Deutschlands und wird als die Wiege deutscher Braukunst gehandelt. Nach eigenen Angaben ist die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan die älteste Brauerei der Welt.
Alles begann im Jahr 725, als der heute heilige Korbinian mit zwölf seiner Gefährten ein Benediktinerkloster gründete. Sie suchten sich den Nährberg oberhalb von Freising für ihr Vorhaben aus. Die Wahl dieses Ortes stellte sich bereits kurze Zeit später als sehr klug heraus: Die Region lieferte nicht nur feinstes Getreide für den klösterlichen Braubetrieb, auch der Hopfen konnte ganz in der Nähe erstanden werden. Ein Hopfengarten unweit vom Nährberg entfernt versorgte die Mönche mit regionalem grünem Gold. Den offiziellen Startschuss erhielt die Klosterbrauerei im Jahr 1040, als Abt Arnold das offizielle Brau- und Schankrecht von der Stadt Freising erhielt. Wir gehen davon aus, dass schon lange vorher gebraut wurde, doch dieses Datum markierte den Zeitpunkt, ab dem das Bier auch verkauft werden durfte. Eine turbulente Zeit begann: Feuer, Kriege, Hungersnöte und Epidemien wüteten durch die Ländereien und hatten Zerstörung und Wiederaufbau in vielfacher Wiederholung zur Folge. Im 19. Jahrhundert folgte die Säkularisation und läutete das Ende des Klosters ein, doch die Brauerei konnte selbst von dieser drastischer Maßnahme nicht in die Knie gezwungen werden. Sie ging in staatlichen Besitz über und wurde unter dieser Leitung weitergeführt. Seit etwas mehr als 100 Jahren trägt die Brauerei ihren heutigen Namen, der auf dem ganzen Planeten für hervorragendes Bier steht.
Heute ist Weihenstephan nicht nur für das gute Bier sondern auch für die gute Schule bekannt: Junge Männer und Frauen aus aller Welt strömen nach Freising, um das Brauhandwerk zu erlernen. Im Zentrum dieses lebendigen Bildungsknotens zu sein, hat durchaus positive Auswirkungen auf die Brauerei. Während das Handwerk auf der Erfahrung von tausend Jahren fußt, ist die Brauanlage auf dem neusten Stand der Technik, Hopfen und Malz von Landwirt:innen aus der unmittelbaren Umgebung bildet eine solide Basis, sowohl im Keller der Brauerei als auch in der Technischen Universität lagern hauseigene Hefestämme und der nie abreißende Strom wissbegieriger Praktikant:innen bringt frischen Wind ins Sudhaus. Neben der Herstellung hervorragenden Bieres hat sich die Brauerei auch den Schutz der Umwelt zur Aufgabe gemacht. Nachhaltigkeit, CO2-Neutralität, modernste Technik und Regionalität sind Anliegen, die Tag für Tag mit Leidenschaft und Pflichtgefühl verfolgt werden. Das Bier, das auf diese bewundernswerte Art und Weise entsteht, ist traditionell und geschmackvoll. Ein Steckenpferd der Brauerei sind kräftige Weißbiere, doch das Team kennt sich dank intensiver Forschung auch hervorragend mit alkoholfreien Braustücken aus.
Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan
Alte Akademie 2
85354 Freising
Deutschland