karamelldiktator

Wer Almut von Emma - Biere ohne Bart kennt, der weiß, dass von ihr nur Großartiges zu erwarten ist. Wenn die ehemalige Lehrerin etwas anpackt, dann wird es gut und ihre Biere sind mehr als gut. Köstlichster Neuzugang in ihrem illustren Sortiment ist der Karamelldiktator.

Unser Biersommelier Marco Liebig hat den Barleywine für Euch verkostet und ist begeistert!

Das feine Bier mit dem schlagkräftigen Namen ist ein Barleywine. Dieser Bierstil kommt einnehmend englisch, obergärig und malzbetont daher und begeistert mit einer ordentlichen Portion Restsüße. Die Bass & Co. Brewery war die erste Brauerei, die Barleywine kommerziell braute und dem Bier 1903 auch seinen Namen gab. Obwohl Barleywine ganz und gar kein Wein ist, trägt es ihn dennoch im Titel. Das rührt vom weinartig hohen Alkoholgehalt her: Barleywine hat in der Regel zwischen 8 und 12 Prozent, es gibt aber auch Varianten, die deutlich mehr Umdrehungen vorweisen können.

Es gab jedoch schon vor Brass & Co. Barleywine: Der Bierstil hat seine Wurzeln in Großbritannien, wo Brauer saisonale Strong Ales brauten. Diese wurden in kleinen Mengen hergestellt und konnten aufgrund ihres Alkoholgehaltes lange gelagert werden. Die Tradition der Old Ales, Stock Ales und Strong Ales war geboren!

Wie alle guten Dinge erreichte auch der Berleywine irgendwann die Vereinigten Staaten. Dort erlebte der britische Bierstil in den 1970er Jahren eine Renaissance. Die legendäre Anchor Brewing Company braute den ersten amerikanischen Barleywine und nannte ihn „Old Foghorn“.

Aufgrund dieser Entwicklung unterscheidet man heutzutage stilistisch zwischen dem britischen und dem amerikanischen Barleywine. Letzterer ist dank großzügiger Mengen amerikanischen Aromahopfens etwas hopfenbetonter, die englische Variante brilliert dagegen mit einem malzbetonten Charakter. Für jeden Geschmack ist etwas dabei!

Im Glas präsentiert sich der Karamelldiktator leicht naturtrüb. Ein feiner, cremefarbener Schaum krönt das haselnussbraune Bier.

Marcos trainierte Nase riecht leicht angebranntes Karamell, Rosinen und getrocknetes Steinobst, wie Aprikosen und Pflaumen.

Der Antrunk begeistert mit einer herrlichen Fruchtigkeit, die Noten von samtiger Aprikosenmarmelade aufweist. Nach der ersten Fruchtwelle setzt eine ausnehmende Bittere ein, die sich bis ins Finish zieht.

Der Nachtrunk folgt dem Antrunk auf den Fuß und ist leicht fruchtig mit einer langanhaltenden Bittere.

Marcos Fazit: 

Emmas Karamelldiktator ist ein sehr gelungenes Beispiel eines Barleywines. Ein Bier mit Ecken und Kanten, das mit 18,6° Plato und 10,2% Alkoholgehalt absolut kein Leichtgewicht ist. Aufgrund seiner Frische erscheint der Barleywine noch recht kantig. Wer es etwas "smoother" mag, sollte trotzdem zugreifen. Dieser feine Tropfen wird sich bei dunkler und kühler Lagerung zu einem sehr runden, malzbetonten Bier entwickeln. Gut Ding will Weile haben — Das gilt für gute Rotweine und ebenso für ihr hopfiges Äquivalent Barleywine.

Unsere Empfehlung für alle Liebhaber knackiger Bittere und Liebhaber von Lagerungen.Marco Liebig empfiehlt den Karamelldiktator allen, die knackig bittere Biere lieben. Und auch Freunden der Lagerung wird der Barleywine Spaß machen. Sehr kräftige, lang gereifte Käse und Blauschimmelkäse, Crème brûlée und Käsekuchen schmecken hervorragend dazu.