Hybriden sind die neuste Obsession moderner Craftbrauer:innen: den experimentierfreudigen Männer und Frauen in den Sudhäusern reicht es längst nicht mehr, einfach nur Bier aus Wasser, Hopfen, Malz und Hefe herzustellen. Stattdessen wagen sie sich an unkonventionelle Rohstoffe, Fassreifung und innovative Techniken. Das Verheiraten von Bier und Wein zählt zu diesen Techniken und stieß anfangs auf Widerstand in der Branche. Glaubt man Traditionalist:innen, hat Wein nichts im Bier zu suchen.
Die charmanten, überraschend leckeren Hybriden sprechen dagegen.
Eines dieser überaus gelungenen Mischwesen stammt aus der Feder von Freigeist Bierkultur und ihren Freund:innen von Stillwater Artisanal. Das sauerländisch-amerikanische Team hat sich den preisgekrönten 2017er Spätburgunder vom Weingut Andrea Mann aus Rheinhessen ausgesucht, um ihn gemeinsam mit ihrem Wild Ale zu fermentieren. Das Ale trägt den Beinamen „wild“, weil es mittels wilder Hefen spontanvergoren wurde. Diese besonderen Hefen kleben an Obstschalen und bevölkern die Luft. Sie sind deutlich weniger kontrollier- und einschätzbar, weshalb sich nur die mutigsten Brauer:innen mit ihnen auseinandersetzen. Freigeist Bierkultur hat sich auf den Einsatz dieser Unberechenbaren spezialisiert und hat mit ihrem Hybrid Sequence 0.009 einmal mehr bewiesen, dass sie wissen, was sie tun.
Das im Eichenholz gereifte Braustück vereint die trockene, säuerliche Fruchtigkeit von gutem Rotwein mit der würzigen Hefe und dem samtigen Malz von Bier. Fein!
Wasser , Gerstenmalz , Weizenmalz , Wein , Hopfen, Hefe